+ sechsundneunzig

Von Åhus haben wir uns verabschiedet, obwohl dort noch die Möglichkeit bestanden hätte, die ‚Absolute Wodka‘-Brennerei zu besichtigen. Aber der Regenbogen-Camping-Platz war nicht sehr einladend, geputzt wurde nicht mehr und die Dinge, die den Preis gerechtfertigt hätten, wie Restaurant, Sauna, etc., waren eingestellt. Also ab nach Malmö.

Kivik: Bronzezeit-Königsgrab

Es war eine schöne Fahrt, Wetter war gut, Strecke auch.

Am Besten war der Stop in Schwedens Version des ‚Alten Landes‘, einer Region, die vom Obst-Anbau, im Wesentlichen verschiedene Apfelsorten, lebt. Offensichtlich gut lebt.

Auf einem Hof haben wir Most in verschiedenen Sorten erstanden, in der zentralen Mosterei einen Kilometer weiter haben wir noch mehr – auch Cidre – gekauft, aber vor allem hervorragend zu Mittag vom Buffet gegessen, es gab Lachs. In einer sehr netten Atmosphäre, draußen auf dem Hof. Obwohl es voll war, war es ruhig. Nein, die Schweden haben am 3.Oktober keinen Feiertag, es war voll von älteren Leuten, so ab 60.

Ystad im Herbst

Ystad, Mankell – Wallanders Stadt, haben wir natürlich – im Vorbeifahren – besucht. Nette kleines Städtchen.

Ystad – nicht im Herbst

In Malmö sind wir erst relativ spät angekommen, weil die Küstenstrasse doch arg verkehrsberuhigt ist.

Øresund-Brücke aus Malmö

Rathaus

Der Platz war gut, fast unterhalb der Øresund-Brücke gelegen.

Turning Torso

Sehr nette Rezeption, sehr sauber, nicht allzu teuer.

Malmö – Hinterhof

Am Morgen, 4.Oktober, haben wir uns das Zentrum von Malmö angesehen, da wird viel gebaut, insofern war nicht allzuviel.

Lille Torg

Die letzten Schwedenkröners haben wir in einem Fischer-Laden ausgegeben, für

Sinking Sauna?

Mittagessen und so ein paar kleine Probierportionen von Sill und Lachs.

Sinking Sauna?

Die Brücke war ein tolles Erlebnis. Wir sind zum Verkehrshindernis geworden, weil es einen so schönen Blick gab und es uns nicht einleuchtete, die 87€ in 10 Minuten zu verschleudern. Zum Abschluß wurde noch ein Tunnel geboten, schön tief.

Gast in Malmö: Greif aus Greifswald

Der von uns für Kopenhagen ausgesuchte Camping-Platz macht mit ‚2,6km bis zum Zentrum‘ auf. Leider wurde uns sehr spät klar, dass die 2,6km zum Zentrum eines 20km entfernten Vorortes von Kopenhagen gemeint waren. Also klar wurde es uns eigentlich erst, als wir davor standen. Die ‚100m entfernte Bushaltestelle‘ wird einmal pro Stunde von einem Bus angefahren. Also einen anderen Platz aussuchen und hin. Der war nicht weit weg, 25km.

Als wir eine gute Stunde später ankamen, hatten wir schon etwas vom Verkehrskonzept Kopenhagens verstanden: es wird sehr viel auf den öffentlichen Nahverkehr gesetzt, eigene Busspuren, hohe Frequenz. Dazu sind es die Radfahrer, die stark gefördert werden, sehr breite Radwege beidseitig, die nicht zugeparkt sind. Auch größere Strassen sind für den Individualautoverkehr einspurig, dazu wird auch hier viel gebaut, so kommt dann eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 22km/h heraus.

Wir hatten auch noch mehr mitbekommen: Kopenhagen ist eine sehr lebendige Stadt, sehr schnell, wir haben viel agressive Fahrweise erlebt, schneiden beim Abbiegen, schnippeln beim Verengung der Strasse, und ‚Stinkefinger‘ haben wir auf der ganzen Reise nicht einmal gezeigt bekommen, in dieser Stadt aber des Öfteren. Übrigens sind auch die Radfahrer keine Kinder von Traurigkeit, viele kennen beim Einsteigen in die S-Bahn mit nassen oder verdreckten Rädern keine Vorsicht.

Die Rezeption war gerade seit 5 Minuten zu, aber ein Automat, den uns jemand erklärte, spuckte eine Karte aus, mit der wir die Schranke öffnen konnten.

Camping Charlottenlund Fort

Ein schöner Platz direkt hinter einem Fort aus dem 19.Jahrhundert, 12 Kanonenmörser noch im Anschlag. Wir machten noch einen kleinen Spaziergang (bei dem M. nur stark hechelnd die Treppe zum Fort hoch kam), kochten und schauten etwas fern.

Am Freitag, den 5. Oktober, konnten wir anfangs noch ohne Schirm eine Hunde-Runde machen. Wir sind nach Kopenhagen rein. Als wir aus dem Bus ausstiegen, regnete es. Ab da regnete es fast

Dame im Regen

durchgehend. Den ganzen Tag. Und wir hatten den Schirm im Bus gelassen. Egal, wir sind eine Tour

Maschinen-Mensch im Regen

abgelaufen, die uns unser Führer vorgeschlagen hat. Mit Nordhafen, Meerjungfrau, ein Delikatessengeschäft aus Neugier, Nyhavn, Schloß, Innenstadt. Es regnete unbeeindruckt von unserem Durchhaltevermögen. Wir gaben auf.

Das erste Kaufhaus war nicht schön, aber trocken und warm. Das zweite sollte einen schönen Ausblick von den Dachterrassen bieten. Tat es nicht so wirklich, war aber trocken und warm. 15.10 Uhr.

Weiter in Richtung Bahnhof, den sich T. unbedingt anschauen wollte, ausserdem wollten wir von dort aus zurückfahren. Aber langsam. Wir haben uns noch etwas verlaufen, aus Versehen. 15.20 Uhr.

Weiter in Richtung Bahnhof, den sich T. unbedingt anschauen wollte, ausserdem war in unmittelbarer Nähe ja die Touristen-Info.

Wir schlenderten über einen Platz mit einem Brunnen, der Storchen-Brunnen heißt, aber keine Störche, sondern Reiher vorstellt, es regnete immer noch.

Dann noch eine Kirche, innen zwar nicht warm, aber trocken. 16.00 Uhr.

Als wir an der Info ankamen, hatte sie schon geschlossen, seit zehn Minuten. 16.10 Uhr. Aber da waren öffentlich zugängliche Monitore, da konnte man Informationen über das Wetter, über Öffnungszeiten bestimmter Museen, usw. einholen, das dauerte. 16.25 Uhr

Dann der Bahnhof. Ein Holzkonstrukt, eine große Halle. T. mußte auf die Toilette. 16.40 Uhr. Hier noch ein Foto. Dann um 16.50 Uhr ein Besuch eines Bahnsteigs, da war nix los, kein Zug kam. Wieder rauf, T. wollte noch versuchen, eine ZEIT zu kaufen, C. ließ er vor dem Bahnsteig stehen. Aber der Zug hatte 5 Minuten Verspätung, der Zug mit dem L. aus

Die Begegnung – im Hintergrund

Berlin zum Geburtstag kam. C. wartete treu. Und sah um 16.56 Uhr plötzlich L. auf sich zu kommen. Traute ihren Augen nicht, kuckte weg. Noch mal hin: doch die eigene Tochter L., grinsend. Die Begegnung.

Kurz vor 50

Am Abend hatten wir viel zu erzählen und Bilder zu kucken, L. vom Segeltörn nach Lissabon, wir von unserer Tour. Und das dauerte bis halb zwei morgens.

Um Mitternacht wurde natürlich gefeiert, gesungen. L. war vorbereitet: als Geburtstagsgeschenk eine CD mit Lieblingsschlagern von C. und ein Hefter, in dem Geschichten von Freundinnen gesammelt waren, alte Geschichten, C. hatte ihre Freude, mehr noch, sie war gerührt.

noch mal Storchenbrunnen

Christiansborg Slot

Samstag sind wir in die Stadt, wollten uns das Schloß ansehen, haben uns aber den ’schwarzen Diamanten‘, die Fortsetzung der königlichen Bibliothek, angeschaut. Tolles und sehr frequentiertes Gebäude.

Der schwarze Diamant

Wat dat denn?

Den will ich haben, zu Hause

Meiner

Christianshavn

Danach sind wir nach Christianshavn und Christiania, das wir zuerst gar nicht gefunden haben, das sich aber eigentlich auch gar nicht zu finden lohnte, denn es scheint ziemlich kaputt, gelaufen.

Am frühen Nachmittag zurück zu M. und Rob. Längerer Spaziergang. M. ging es wieder besser.

Dann hatten wir einen kleinen Aperitiv, eine Flasche Sekt aus Heredad, Dank an Pauli + Tina, wurde geköpft.

Den Rest des Abends verbrachten wir bei einem Inder in der Nähe, nicht besonders leise. Aber gut gelaunt.

Am Sonntag sollte L. abends den Flieger besteigen, wir teilten den Tag also auf: zuerst sollte es der botanische Garten sein und am späten Nachmittag wollten wir noch zum Nyhavn, ein Hafenteil, in dem nur alte Schiffe liegen.

Botanischer Garten

Im Schmetterlingshaus

Der botanische Garten war sehr schön, auch, weil das Haupthaus im Jugendstil erbaut war. L. und C. hatten natürlich ihren Spass an den Pflanzen.

Nachdem wir L.’s Koffer geholt hatten, war das Wetter wieder ungemütlich geworden, kalt und nass und dunkel. Den Hafen haben wir uns trotzdem gegönnt, dann sind wir wieder im Kaufhaus, das am Sonntag bis 20.00 Uhr geöffnet hat, und das uns schon einmal gerettet hat, gelandet.

Gegen viertel nach Acht sind wir per U-Bahn zum Flughafen, die U-Bahn ist in Kopenhagen etwas besonderes, da sie ohne Führer elektronisch gesteuert wird, so kann man sich – wie alle Kinder – ganz vorn hinsetzen, vor eine große Fensterscheibe, und die erleuchteten Tunnels wie bei einem Computerspiel abfahren.

Das wir – also C. und T. – kurz vor dem Flughafen noch als Kleinkriminelle auffielen, lag daran, dass uns zwei Kontrolleure als Schwarzfahrer enttarnten. Und das lag nicht nur an dem doch etwas komplizierten System der Fahrscheinentwertung… Zu blöd. Und C. auch noch keinen Ausweis dabei.

Der Rückweg geriet uns so lang, dass wenig nach unserer Rückkunft am Bus L.’s Meldung klingelte: ‚Vor einer Stunde gelandet‘: die Verbindungen waren sonntags abends nicht mehr üppig und wir haben unseren Bus zunächst in der falschen Richtung genutzt. Also vom Flughafen zum Bus eineinhalb Stunden.

Wir hatten die Nase von Kopenhagen voll. Das Ereignis am Abend war der Tropfen, der das Regenfass zum Überlaufen brachte. Abgesehen davon ist die Stadt einfach sauteuer. Nicht in jeder Hinsicht, es gibt Angebote, die erschwinglich sind, der ÖPNV kostet etwa das, was wir im Pott auch bezahlen müssen. Aber Museen, Essen, Trinken. Und eben ziemlich agressiv.

Also am Montag nix wie weg. Aber irgendwie ließ uns diese Stadt nicht los, wir haben fast zwei Stunden gebraucht, um in Richtung Frederiksborg zu entkommen.

Frederiksborg Slot

Die Hausfrau und -herren

Dort haben wir uns das Slot angesehen, Renaissance-überfrachtet, aber auch sehr nettes Personal kennen gelernt, die viel erklärt haben, auch über die Nutzung des Schloßes. Leider hatten wir nur zwei Stunden.

HC Andersen

Peter Carlsen: Dänemark 2009

Das sind zwei Bilder aus der Sammlung im Schloß.

Bei der Ausfahrt aus Frederiksborg entdeckten wir einen ALDI, den ersten seit Usedom, wie haben wir den vermisst. Das Angebot ist in vielen Dingen identisch. Das Publikum ist eher das, das ALDI bei uns vor zwanzig Jahren hatte.

Dann sind wir noch eine wunderschöne ‚Margeriten-Route‘ gefahren, eigentlich wollten wir zurück an die Ostküste Seelands, es bleibt aber bei Holbæk in der Nähe von Roskilde, wo es morgen hin gehen soll.

Ein Kommentar zu “+ sechsundneunzig

  1. Hubert sagt:

    Na, nähert ihr euch so langsam dem Zieleinlauf (Ja ,ja ich weiß: der Begriff hinkt. Vom Ziel, von den vielen ZIelen kommt ihr ja her!)? Ist schon heimatlicher Boden in Sicht? Es ist so Stille bei euch! Es gibt nichts mehr zu lesen, nicht dass wir uns schon wieder an die normalen Gazetten gewöhnen müssen…….

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